Neun der bekanntesten Bordeaux aus der Caisse Duclot - 2006 

verkostet am 18. Januar 2023 im Restaurant zum Wildenmann in Buonas 

mit Küchenchef Dominic Bürli

Duclot 

Die „Caisse Duclot Collection“ ist ein exklusiver Sammelkoffer in limitierter Auflage der FAMILIENHOLDING Duclot. 

(Quelle : https://www.duclot.com/)

Duclot wurde 1886 gegründet und ist seit drei Generationen im Besitz der Familie Moueix, die derzeit unter der Leitung von Jean und dem Vorsitz seines Vaters Jean-François steht.

Duclot ist ein Familienunternehmen durch Videlot SAS, eine Holdinggesellschaft, die auch Petrus in Pomerol besitzt. Neben Duclot und Petrus hat Videlot mehrere Geschäftsbereiche, darunter. Export, Catering, Keller und Online-Verkauf sind vier sich ergänzende Kanäle, auf denen sie ihre Stärken und ihre Teams aus 170 Mitarbeitern einsetzen, von denen 80 dem Verkauf gewidmet sind.

Der Natur der Sache entsprechend ist die repräsentative Prestige-Kiste streng limitiert. Sie wird für jede Order handgefertigt und nur wenige davon werden angeboten.


Das Jahr 2006 

Quelle : (https://weinrouten.de/topics/vintage_reports.php?r=33&y=2006)

2006 ist ein "Schattenjahrgang", da er direkt auf den überragenden Jahrgang 2005 folgt. Ähnlich ging es 1983, 1995 und 2001.

Witterung und Vegetationsverlauf 2006

Ein sehr guter Wetterverlauf im Hochsommer ließ große Hoffnungen auf einen Zwillingsjahrgang aufkommen. Doch fast zeitgleich mit der Lese kam der Regen und dies belegt wieder einmal die Tatsache, dass der September den Jahrgang macht. Je nach Strategie und verfügbaren Ressourcen entstand so ein sehr heterogenes Bild, unterscheiden sich die Weine von Château zu Château. So waren zahlreiche Güter gezwungen, frühzeitig zu lesen, um das Schlimmste zu verhindern. Das Ergebnis war dann Lesegut, dass nicht vollständig ausreifen konnte und eine hohe Säure aufwies. Das Spritzen gegen Pilzbefall und eine strenge Selektion können sich eben nur die größeren Châteaus leisten. Das Erntevolumen lag mit 5,9 Mio. Hektolitern unter 2005 und vor allem 2004.

Die Primeur Kampagne 2006

Schon vor Beginn der Kampagne sickerte durch, dass die Preisabschläge auf das Rekordniveau von 2005 nicht groß und in Relation zur deutlich schwächeren Qualität nicht ausreichend sein würden. Anfang Mai kamen dann die Bewertungen von Parker, der ca. 30 Weine bis an oder über 95 Punkte aufzählte. Sehr gut bewertet wurde Mouton Rothschild mit 96-100, ebenso wie La Mission Haut-Brion und Bellevue Mondotte. Gestützt durch diese überraschend gute Bewertung lagen dann auch die ersten Preise nur ca. 10-20% unter denen von 2005. Im Laufe der Kampagne pendelten sich die Preisabschläge gegenüber 2005 auf ca. 20% ein, dennoch verlief der Abverkauf der ersten Tranchen sehr rasch. Eine erste positive Überraschung war Cos d'Estournel, die mit 34% Abschlag einen attraktiven Preis boten und rasch ausverkauft waren. Pichon Lalande nur mit 13 % Abschlag, bei allerdings kleiner Erntemenge.
 
Die Premiers warteten bis Ende Juni, so lange wie kaum zuvor. Den Auftakt bildete Latour mit einem Abschlag von ca. 20%. Die schlimmsten Befürchtungen sind damit nicht wahr geworden, lagen die Abschläge für die Zweitweine doch wesentlich niedriger. Mit Preisen ex Negoçiant um 330.- € wurde zwar ein gewisser Abstand zum Traumjahrgang 2005 gewahrt, allerdings lagen die Preise damit immer noch doppelt so hoch wie 2003 und dreimal so hoch wie im Jahr 2004! Sensationell war dann die Preisgestaltung von Haut-Brion und La Mission Haut Brion, beide Weine wurden exakt auf das Niveau der Premiers gepreist und lagen damit deutlich ÜBER 2005. Noch teurer war nur Ausone mit 540 €, dafür konnte man 4 Flaschen Las Cases kaufen, auch einer der Favoriten für den Titel "Wein des Jahres".
 Der Jahrgang 2006 wird für einige Zeit als der teuerste in Relation zur Qualität in die Annalen eingehen. Dass er dennoch von Markt gut aufgenommen wurde, lag an der ungewöhnlich starken Konjunktur, getrieben durch die asiatische Wirtschaft. Er profitierte damit auch von dem boomenden Auktionsmarkt, der die Preise für alle Jahrgänge in die Höhe trieb. Mit dieser extremen Kampagne wurde jedoch gleichzeitig der Keim gelegt für schwere Zeiten für den Handel, denn pünktlich zur Auslieferung des Jahrgangs wechselte eine der heftigsten Wirtschaftskrisen den Boom ab und die Weine lagen wie teuer eingekauftes Blei in den Regalen.

Die Weine des Jahres 2006

Parker vergab zweimal 98 Punkte: an Mouton Rothschild und an Ausone, Lafite knapp dahinter mit 97 Punkten. Kein anderer Weinkritiker gab irgendeinem Wein eine solch hohe Punktzahl. Jancis Robinson vergab zweimal 18.5 und honorierte damit die Qualität der beiden Haut Brion Geschwister. Der beste "Nicht-Premier" ist nach Urteil der meisten Kritiker Léoville Las Cases. Sehr gut gelungen sind auch Cos d'Estournel und insbesondere Pontet Canet, beides Güter, die sich immer öfter deutlich als Super Second profilieren.

Fazit

Im Quervergleich dürfte Mouton Rothschild der Wein des Jahres 2006 sein, gefolgt von Haut Brion, Lafite, Latour und Las Cases. Pontet Canet war erstmals unter den Kandidaten für den Wein des Jahres, doch noch lag der Nachbar Mouton vorne.

Klassifizierungen im Bordeaux

Quelle: eigene Notizen und Recherchen (Danke für die Meldung von Fehlern)

Auch wenn dieses Wissen als vorausgesetzt gilt, eine kurze Zusammenfassung der verschiedenen Klassifizierungen im Bordeaux und ihren Eigenheiten als Hilfestellung.

Klassifikation Médoc

Klassifikation von 1855 in Médoc (und Sauternes) - wurde von Napoléon für die Weltausstellung in Paris in Auftrag gegeben (gemäss Marktpreisen) - nur RW Médoc und SW Sauternes

Einzige Änderung im ersten Rang seit 1855 ist die Aufnahme von Chateau Mouton-Rothschild in den Kreis der Premier Cru 1973.

  • Château Mouton Rothschild (Pauillac)
  • Château Margaux (Margaux)
  • Château Latour (Pauillac)
  • Château Laffite-Rothschild (Pauillac)
  • Château Haut-Brion (auch in Graves/ Pessac-Léognan klassifiziert und einziger Premier Cru ausserhalb Médoc). 

Weiter gibt es die 2. / 3. / 4. Und 5. Crus – insgesamt sind nur 61 Weingüter im Status Grand Cru Classé

 

Sauternes und Barsac

Ebenfalls wie im Médoc von Napoléon für die Weltausstellung 1855 in Paris in Auftrag gegeben. Auf der höchsten Stufe, als Premier Cru Supérieur, haben wir nur einen Wein: Château d’Yquem. Danach folge noch 11 Weine im ersten Rang als Premier Cru Classé und 15 Weine als Deuxieme Cru Classé.

Graves

Geschaffen 1953 für Rotweine und 1959 für Weissweine. Alles Grand Crus Classé und nach Alphabet sortiert! Ab 1987 Unterteilung in Graves und Pessac-Léognan. Château Haut-Brion somit einziges Chateau, dass sowohl in Pessac-Leognan und Médoc klassifiziert ist!

St. Emillion

Der grosse Unterschied zum Médoc ist, dass im St. Emillion die Klassifizierung an die Appellation gebunden ist. 

Eingeführt 1955 mit laufenden Auf- und Abwertungen. Aufsteigend gibt es Saint-Emillion Grand Crus (47 Château) welche mit einer jährlichen Einreichung für einen einmaligen Erhalt den Status erreichen können. Dann Saint-Emillion Grand Crus Classé und an der Spitze, die Saint-Emilion Grand Crus Classé A und B (13 Châteaux)

Die Stufe A wurde 2012 von 2 auf 4 erweitert (Ausone, Angélus, Cheval Blanc, Pavie). Im Moment ist da aber aktuelle einiges in Bewegung, da Ausone, Cheval Blanc uns auch Angélus ab 2022 aus dem System aussteigen wollen!). Somit verbleibt Chateau Pavie als einzige gut als Grand Crus Classé A!

Pomerol

Eine Klassifikation existiert bis heute nicht. Formal sind also alle Weingüter «gleich gut». Die überragende Stellung von Château Pétrus finden wir also nicht anhand der Klassifizierung.


Unsere Weine vom 18. Januar 2023

Zur Orientierung die Bewertung der wichtigsten Kritiker für unsere Weine. Zusätzlich für Euren persönlichen Abgleich und zum Erinnern Beschreibungen von Max Gerstl und anderen.

Ich selber habe ein paar Notizen zu den Weinen gemacht, gegen Ende des Abends sind sie aber etwas spärlich ausgefallen. Wie Ihr wisst, sind Geschmäcker verschieden und ihr werdet mit grosser Wahrscheinlichkeit andere Eindrücke gehabt haben. Ich hoffe aber, dass Euch das alles hilft, diesen Abend in Eurem Gedächtnis gut abzulegen.

zum Amuse-Bouche

Pape-Clément blanc 2006

Parker 94/100

J. Robinson 16/20

Bei Max Gerstl finden wir folgende Notizen: 19 /20, 2010 – 2050 So genial mineralisch habe ich diesen Duft noch nie erlebt, hat etwas von einem grossen weissen Burgunder, dazu die geniale Tropenfrucht von Sauvignon und Sémillon. Fülle, Rasse, Komplexität, Saftigkeit sind im Überfluss vorhanden, perfekter kann die Harmonie nicht sein. Im Vergleich mit den anderen grossen weissen Pessac-Léognan wirkt er voller, breiter und mit einem Hauch mehr Extrakt Süsse.

Meine persönliches Beurteilung Château Pape-Clément blanc 2006

Auge: Mittleres Goldgelb 

Nase: Intensive und balsamische Noten, auch Safran.

Gaumen:  sehr weich, sehr würzig und betonte und vielschichtige Tertiär Aromatik. Aber auch cremig, buttrig und etwas Karamell in der gesamten Länge. Der Abgang ist betörend!

Fazit: Ich liebe dies Art der Reife bei Weissweinen, im Besonderen weissen Bordeaux. Ich gebe dem Wein an diesem Abend 4.5 von 5 Punkten.

 

Zum Duo von der Entenleber

d'Yquem 2006 

Parker 95+/100

J. Robinson 19/20

Bei Max Gerstl finden wir folgende Notizen: 18+ /20, 2015 – 2060 Der strahlt mich an mit seiner unglaublich frischen Zitrusfrucht, herrliche Komplexität, feine Fruchtaromen, perfekte Klarheit. Am Gaumen zeigt er eine schon fast rieslingartige Rasse, da ist geballte Kraft, der Wein ist herrlich schlank und mit einer wunderbar erfrischenden Aromatik.

Meine persönliches Beurteilung Château d’Yquem 2006

Auge: Mittlerer Bernstein.

Nase: Intensive Noten von Apfelkuchen, Honig

Gaumen:  intensiv, geschmeidig und üppig, lang aber nicht ewig in der Länge

Fazit: Dieser Wein ist mir persönlich fast ein wenig zu üppig, es fehlt etwas die ausgleichende Säure 

Ich gebe dem Wein an diesem Abend 4.3 von 5 Punkten.

 

Zum Zugerseefisch nach Tagesfang gebraten an Rotweinsauce

Margaux 2006

Parker 95/100

J. Robinson 18.5/20

Bei Max Gerstl finden wir folgende Notizen: 18 + /20, 2015 – 2050 Philippe Bascaules, der technische Direktor von Château Margaux: «Aromatisch vergleichen wir ihn mit 86, der 06er hat aber die bessere Grundreife. Wir reihen ihn am ehesten zwischen 95 und 96 ein.» Eher verhaltener, aber dennoch Tiefe anzeigender Duft, extrem schwarzbeerig. Am Gaumen pure Finesse, schlanker, eleganter, saftiger Wein, dahinter steht eine für Margaux aussergewöhnlich maskuline Struktur, die Tannine sind von bester Qualität und wirken richtiggehend süss. Noble, verhaltene Art, der schlankste Margaux der letzten Jahre, zeigt aber in Sachen Konzentration doch einiges.

Meine persönliches Beurteilung Château Margaux 2006

Auge: Mittleres Rubinrot mit leichter, granatfarbenen Aufhellung am Rand

Nase: Mittlere Intensität, wirkt frisch und würzig, ein Hauch von Zigarillos

Gaumen: weicher Auftakt und mittlere Säure. Kräftigem Alkohol, wirkt dann aber leicht nervös, erdig und lang.

Fazit: Ich denke, dieser Wein kann noch geschmeidiger werden.

Ich gebe dem Wein an diesem Abend 4.2 von 5 Punkten.

 

Mouton Rothschild 2006 

Parker 96/100

J. Robinson 18.5/20

Bei Max Gerstl finden wir folgende Notizen: 19+ /20, 2015 – 2050 75clHervé Berland: «Mouton hat mit 87% den höchsten Cabernet-Anteil seit langem und 13% Merlot. Wir arbeiten heute einfach präziser auf jeder Stufe, vor allem im Rebberg, aber auch im Keller.» Im Duft ist er zuerst einmal einfach unendlich fein, vielschichtig und raffiniert aromatisch, aber sehr nobel zurückhaltend, dann total schwarzbeerig mit ausgeprägten Teernuancen. Im Antrunk zeigt er ein massives, aber gut eingebundenes Tannin Fundament, darauf aufgebaut ein köstliches Fruchtpaket, extrem schlank und elegant, da sind ohne Zweifel Grösse und Potenzial drin, aber der Wein ist nicht einfach zu verstehen, mit Sicherheit verlangt er einiges an Geduld, ein grosser, klassischer Mouton.

Meine persönliches Beurteilung Château Mouton Rothschild 2006

Auge: Tiefes Rubinrot im Glas. Am Rand aufgehellt mit Granatroten Reflexen.

Nase: Intensiv mit einer sehr speziellen Aromatik, die ich nicht zuordnen konnte.

Gaumen: wirkt dank präsenter Säure frisch, sehr harmonisch. In der Aromatik Rauch und etwas Vanille. Vielschichtig und lang, intensiv und lang

Fazit: Entspricht mehrheitlich meinen Erwartungen. War aber für mich nicht das Top-Erlebnis an diesem Abend. Der Mouton 2006 ist allerdings bei den Kritikern top.

Ich gebe dem Wein an diesem Abend 4.4 von 5 Punkten.

 

Zum Coq au vin

Lafite Rothschild 2006

Parker 95/100

J. Robinson 17.5/20

Bei Max Gerstl finden wir folgende Notizen: 19 /20, 2015 – 2050 Es zieht sich durch bei den Weinen von Lafite, der Duft ist extrem schwarzbeerig, im Lafite ist am meisten Frische und Noblesse, raffinierte Kräuternuancen. Am Gaumen eine absolut geniale Delikatesse, das ist Lafite wie ich ihn liebe, die Gänsehaut auf dem Rücken zeigt mir, das ist ein richtig grosser Lafite. Die Tannin Struktur ist sehr präsent, sehr männlicher, robuster Lafite, dann besitzt er Schmelz und eine Saftigkeit, die mich begeistern, dazu Frische und diese enorme Komplexität, diese tänzerisch verspielte Art, in Sachen Charme übertrifft er gar die letzten grossen Jahrgänge.


Meine persönliches Beurteilung Château Lafite Rothschild 2006

Auge: keine Notiz

Nase: Intensiv und sehr streng, sehr erdig 

Gaumen: Er wirkt frisch, gleichzeitig aber auch nervös und ist sehr Tannin betont und lang. 

Fazit: Wir waren uns nicht ganz einig, ob er korkt oder nicht. Meiner Ansicht hatte der Wein einen Fehler. Schade, in der Aromatik wäre sicher mehr möglich gewesen und weiteres Reifepotential auch.

Ich gebe dem Wein an diesem Abend trotz dem Fehler 4.0 von 5 Punkten.

 

Latour 2006

Parker 95/100

Weinwisser 18/20

Bei Max Gerstl finden wir folgende Notizen: 19 /20, 2015 – 2050 Im Duft ein herrliches Fruchtbündel, im Moment noch von erstaunlich viel Holz begleitet. Am Gaumen sehr typisch Latour, ein monumentales Kraftpaket, Massen von Tanninen und Säure, die Tannine sind aber geschliffen fein, die Extrakt Süsse ist köstlich, das ist ein absolut beeindruckender, perfekt ausbalancierter Latour von höchster Präzision

Meine persönliches Beurteilung Château Latour 2006

Auge: keine Notiz

Nase: Intensiv mit süsswürzigen Anklängen. 

Gaumen: Intensiv mit süsslichem Auftakt mit Vanillenoten. Er hat eine extrem breite Aromatik, viel Druck, ist harmonisch, ausbalanciert und sehr lang

Fazit: Für mich war dieser Wein der Höhepunkt des Abends.

Ich gebe dem Wein an diesem Abend 4.8 von 5 Punkten.

Zum Pochierten Ei mit Périgord-Trüffel

Haut-Brion Rouge 2006 

Parker 96/100

J. Robinson 18/20

René Gabriel 18/20

Bei Max Gerstl finden wir folgende Notizen: 18 + /20, 2015– 2040 Nobler Haut-Brion-Duft wie immer, komplexe, süsse Frucht, Tabak, Trüffel, sehr tiefgründig. Ein erfrischendes, schwarzbeeriges Fruchtelixier am Gaumen, wirkt sehr fein und elegant, zarte Gewürztöne und feine Kräuteraromen, enorm vielschichtig, feines, sehr nobles Parfüm. Zeigt eine auffällig andere, sehr viel weichere, feinere Tannin Struktur als La Mission, dennoch ist es für Haut-Brion auch eher ein männlicher, klassischer Typ, Massen von markanten, aber geschliffen feinen Tanninen, auch da ist wieder die frische, saftige Frucht, die feine, sich nicht in den Vordergrund stellende Extrakt Süsse, braucht Geduld.

Meine persönliches Beurteilung Château Haut-Brion 2006

Auge: keine Notiz

Nase: Hat zu viele oxidative Noten, wirkt balsamisch, wie Bouillon oder trockener Sherry. 

Gaumen: komplex, weich strukturiert und sehr viel Länge 

Fazit: Peter hat diesen Wein zu Recht aus dem «Rennen» genommen, trotzdem ist er für mich bewertbar. Die Aromatik ist definitiv Geschmackssache. Die Struktur ist da. Der Wein hat einfach zu viel Sauerstoff erhalten und/oder ist zu schnell gereift bzw. überreif geworden. Wein ist und bleibt ein Naturprodukt. Der Kork sei in Ordnung gewesen und es war daran nicht erkennbar, dass der Wein ein Problem hat.

Ich gebe auch diesem Wein an diesem Abend 4.0 von 5 Punkten, da der Wein gut strukturiert und viel Komplexität da war, aber eben auch eine sehr eigenwillige Aromatik.

 

Als Ersatz für diesen problematischen Haut Brion hat Dominic Bürli einen Château Léoville-Las-Cases 2006 aus dem Keller offeriert.

Parker 95/100

Weinwisser 20/20

 

Meine persönliches Beurteilung Château Léoville-Las-Cases 2006

Auge: keine Notiz

Nase: angenehme, sehr zugängliche und dezente Aromen. 

Gaumen: Sehr weich und zugänglich, Vanille, Veilchen, bricht aber etwas gegen den Schluss zusammen.

Fazit: Ich liebe die St. Julien Weine aus der 2e Cru Classé, von daher bin ich hier vielleicht geblendet.

Ich gebe diesem Wein an diesem Abend 4.4 von 5 Punkten

La Mission Haut-Brion 2006

Parker 95/100

J. Robinson 19/20

René Gabriel 18/20

Bei Max Gerstl finden wir folgende Notizen: HIT! PREMIER CRU QUALITÄT! 19 /20, 2015 – 2040 60% Merlot und 40% Cabernet Sauvignon. Die traumhafte Würze ist immer wieder ein Erlebnis, sehr tiefgründiger, konzentrierter schwarzbeeriger Duft, beeindruckende Komplexität. Herrliche Frische im Antrunk, massive, aber perfekt von Fett umhüllte Tannin Struktur, auch am Gaumen besticht der Wein vor allem durch seine wunderbare Frische, es ist aber auch genügend Extrakt Süsse vorhanden sowie Kraft und Fülle. Erinnert ein wenig an den 98er, wenn er auch eher etwas strukturierter und mächtiger ist, ein präziser, sehr klassischer, männlicher La Mission. Mir gefällt er für einmal gar besser als Haut-Brion.


Meine persönliches Beurteilung Château La Mission Haut-Brion 2006

Auge: keine Notiz

Nase: keine Notiz, die Konzentration und Disziplin lässt bei mir etwas nach. 

Gaumen: Intensiv, kräftig, komplex und sehr feingewoben, elegant.

Fazit: sehr ausgewogener, feinmaschiger Wein.

Ich gebe diesem Wein an diesem Abend 4.2 von 5 Punkten

 

Zum Rindsfilet an Rotweinsauce und Kartoffelstock

Cheval-Blanc 2006 

Parker 97/100

J. Robinson 18/20

René Gabriel 19/20

Bei Max Gerstl finden wir folgende Notizen: 19+/20, 2018– 2060  28hl Ertrag, weil so extrem viel aussortiert werden musste. Der Duft wirkt enorm konzentrieret, Backpflaumen, sehr viel Cabernet-Würze, schwarze Trüffel ohne Ende. Am Gaumen ein Cheval-Blanc alten Stils, eine Aromatik zum Verrücktwerden, unglaubliche Süsse, gewaltige Konzentration, aber für Cheval-Blanc unglaublich massive Tannin Struktur, der Wein wirkt fast rustikal, hat einen Tiefgang wie selten zuvor, ich überlege lange, mit welchem Jahrgang man ihn vergleichen könnte, mir kommt am ehesten der 61er in den Sinn, obwohl er nicht ganz dessen Konzentration besitzt, es ist auf jeden Fall ein total aussergewöhnlicher, aber auch grosser Cheval mit gigantischem Potenzial.

Meine persönliches Beurteilung Château Cheval-Blanc 2006

Auge: mittleres Rubinrot

Nase: keine Notiz, die Konzentration und Disziplin lässt bei mir etwas nach. 

Gaumen: Intensiv würzig und komplex. Harmonisch, weich mit viel Frische und Länge

Fazit: sehr ausgewogener Wein mit vielschichtiger Aromatik, für mich die Nummer zwei nach dem Latour.

Ich gebe diesem Wein an diesem Abend 4.5 von 5 Punkten

Pétrus 2006 

Parker 96/100

René Gabriel 19/20

(Quelle: https://www.exklusive-weine.ch/shop/frankreich/petrus-2006/)

Der Pétrus 2006 ist ein Merlot Monument mit einer sehr hohen Lagerfähigkeit, trinkbar bis 2040+. Das Weingut Pétrus gehört zum Portfolio der Familie Moueix. Petrus ist als Weltklasse Rotwein eine Legende und der Benchmark für Merlot Weine in aller Welt.
 Petrus ist ein Kult Wein, Sammlerobjekt, der beste Merlot der Welt und zunehmend beliebtes Anlage-/Investitionsobjekt. Die Familie Moueix führt das Weingut Pétrus, das auf dem Plateau des Pomerol liegt. Eine an der Strasse gut sichtbar postierte Steinfigur des Apostels Petrus ist Namensgeber des Weinguts. Die Rebfläche beträgt nur 11,5 Hektar und ist zu 95 Prozent mit Merlot und zu 5 Prozent mit Cabernet Franc bestockt. Die Verwendung der Trauben entscheidet sich je nach Qualität der Traubenernte, so dass in vielen Jahrgängen kein Cabernet Franc einfliesst und der Pétrus somit meistens ein reiner Merlot ist.

Jede der 12 Parzellen von Pétrus wird in mehreren Durchgängen geerntet. Die Lese erfolgt mit grösster Sorgfalt und ausschliesslich von Hand.  Die Trauben werden mehrfach manuell selektiert. Nur die am besten ausgereiften Trauben werden verwendet. Dieses Verfahren ist zwar sehr teuer und kostenintensiv. Dafür garantiert Pétrus so für die höchste Qualität der produzierten Weine. Die Rebstöcke des Weinguts Pétrus sind zwischen 40 und 70 Jahre alt. Der Ertrag ist aufgrund der rigorosen Qualitätsanforderungen sehr niedrig und schwankt zwischen 15 und 45 Hektoliter pro Hektar. Das entspricht einer Produktion von nur 2000 und 6000 pro 10.000 Quadratmeter Rebfläche. Insgesamt werden ca. 65 Barrique-Fässer abgefüllt, womit dass die jährliche Produktionsmenge des Petrus bei 25.000 bis 30.000 Flaschen liegt.

Der Jahrgang 2006 wurde mit der 96 Punkten bewertet, wobei bei einer Wein Legende, die Ratings und Punkte eigentlich keine grosse Rolle spielen.
 Die Nachfrage übersteigt das Angebot konstant, was Pétrus zu einem beliebten Sammler- & Anlageobjekt macht. Pétrus ist immer rar und immer gesucht. 

Meine persönliches Beurteilung Château Pétrus 2006

Auge: Rubinrot mit Granatroten Reflexen

Nase: sehr intensiv. 

Gaumen: Komplex im Gaumen aber einen kleinen oxidativen Stich. Viel Power.

Fazit: es ist eigentlich alles da, diese kleine oxidative Note passt aber nicht ins Gesamtbild.

Ich gebe diesem Wein an diesem Abend 4.3 von 5 Punkten